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Filmkritiken: Neue Filme = Gute Filme?
26.11.2008 11:59
Geschrieben von Karl Ritiker in
Kultur,
Filmkritiker
Karl Ritiker
Babelfish
Für diejenigen, die schon die ersten Filme aus der Reihe pottyländischer Geschichtsschinken, "1842" und "Iglo"gesehen haben, mag es sicherlich interessant sein zu sehen, wie die Geschichte weitergeht. Das traurige daran ist, dass eigentlich jeder noch aus der Schulzeit die Geschichte von Pottyland kennen müsste. Eigentlich hat es kein Pottyhead nötig sich auch noch einen Film darüber anzutun.
Natürlich kann Babelfish seine Zuschauer einige Lacher abringen. Besonders die sprachlichen Missverständnisse die teilweise für eine gewisse unterschwellige sexuelle Spannung zwischen den Charakteren sorgen, würde das Prädikat"Sehenswert" verdienen, wäre der Film nicht für eine jüngere Zielgruppe ausgelegt. Doch gerade die bekommt von all diesem nichts mit, da sie zusehr mit dem oberflächlichen Humor beschäftigt ist. Für die erwachsene Generation geht das aber nicht weit genug, und man würde zu gerne wissen wie die Szene weitergeht in der eine der Protagonisten,gespielt von Angelique LePair, ihre "Melonen" preist.
Alles in allem eine weitere seichte Komödie vor historischem Hintergrund, dien icht besonders Originalgetreu die historische Situation wieder gibt und mehr verspricht als sie halten kann. Lediglich die Kostüme sind nett anzuschauen. Fazit: 3 von 5 Sternen.
Fictional Puppies
Eine Actionkomödie über das leben von Kriminellen? Ich glaube es hakt, über so etwas sollte man sich nicht lustig machen. Da helfen auch nicht die vielen Kalauer und die hochkarätige Starbesetzung. Gangsterbosse machen dem ehrlichen Bürger das leben schwer. Das kommt im Film oft genug zu kurz. Zwar wird ein Banküberfall dargestellt doch dieser verkommt zu einer Farce. Auch ein Mofadiebstahl kommt vor, doch die Mofa gehört keinem rechtschaffendem Bürger, sondern einem gemeinen Brotbäcker namens Ben.
Und ob Oma Türmann nicht vielleicht doch ein wenig zu alt ist für die Rolle des heißen Fegers in die sich der Gangster Vinnie verliebt? Natürlich kann Türmann nicht immer das liebe alte Großmütterchen spielen, aber ich halte es für unwahrscheinlich das irgendwer eine dauernd fluchende alte abgehangene Vettel lustig findet. Fazit: 7 von 10 Sternen
Das Geheminis des Hokey-Kokey
Klingt albern, ist es auch. Ein typischer REIS Film eben. Subtiler und offener Humor gespickt von den obligatorischen Kalauern und das ganze eingebunden in eine spannende Sci-Fi Action Story in Thriller Manier. Aber mal ganz ehrlich: wer will denn das? Entweder richtig lachen oder vor Spannung auf den Fingernägel rum kauen. Aber eine Kombination von beiden? Ich weiß nicht wie es Ihnen geht, aber mir tut ein Spagat immer sehr weh im Schritt. Und wo wir gleich beim Thema wären: Schauspielerin Barbara Hanni verkörpert die leckere Praktikantin Elaine. Doch bei einer Altersfreigabe von 12 brauch man sich Szenen mit voller frontaler Nacktheit nicht erhoffen. Zwar gibt es den einen oder anderen Lichtblick; die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt, aber im Gegensatz zum durchschnittlichen Pottyländischen Jugendlichen ist der Rest der Welt wohl erst ab 16 bereit für eine ausgiebige Fleischbeschau.
Ansonsten geht der Film mit enormer Geschwindigkeit durch die Story, so dass man das Gefühl hat einen 120 Minuten Film in nur 97 Minuten zusehen. Unter anderem liegt das daran, dass man einige Szenen tatsächlich schneller abspielt oder teilweise ganz weglässt. Zum anderen aber auch, dass der Film wirklich nur 97 Minuten dauert. Dem geneigten Zuschauer bleibt daher nur auf eine DVD Veröffentlichung des Directors Cut zu hoffen. Fazit: 5,5 von 7 Bienchen.
Lucky Road
Wie das bei Independent Filmen so üblich ist, stand für diesen Film sehr wenig Budget zur Verfügung. Das merkt man vor allem daran, dass er sich auf wenige Kulissen beschränkt. Wer mal an der Staatsuniversität Potopia studiert hat, erkennt einige Drehorte seiner Alma Mater sicherlich wieder. Das ist allerdings weniger schlimm. Das furchtbare an der Geschichte ist die tränenreiche Story die ganze Kinosaäle zum Heulen bringt. Wenn Sie mich fragen: Ich weine nicht gerne bei Filmen. Allerdings sind mir einige Frauen bekannt, die das wohl gerne tun. Für diese Art von Mensch ist Lucky Road wohl eher geeignet.
Es müssen wohl äußerst schadenfrohe Menschen sein, die sich eine Frau die von einem Dilemma ins Nächste gerät, gerne angucken. Diese ganze herzzerreißende Dramatik die einem das Letze abverlangt ist nichts für Menschen die sich im Kino gerne amüsieren --es sei denn man ist sadistisch veranlagt, sowas solls ja geben.
Wenn man davon mal absieht sind die Schauspielerischen Leistungen überraschend okay. Da hab ich mir ehrlich gesagt weniger erhofft um noch ein wenig mehr daran kritisieren zu können. Fazit: 87 von 98,2 Punkten.
Slaughter the Audience
Stehen sie auf sinnlose Gewalt? Dann sind entweder eines der noch lebenden Bandmitglieder von Iron Butterbrot oder sind psyschisch Krank. In beiden Fällen sollten Sies ich diesen Film nicht entgehen lassen. "Slaughter the Audience" zeigt relativ original getreu die Geschichte der Skandalreichsten Rockband der Welt, inklusive dem Sylvestermassaker in Kap Cannabis Sativa. In der Regel stört es mich nicht, wenn Filme etwas expliziter zur Sache gehen, aber dem Film merkt man an, dass er erst ab 18 ist: Immer wiederkehrende Sexorgien, Gewaltausbrüche und der exzessive Konsum diverser Backwaren ist wohl für den durchschnittlichen Geschmack etwas zu viel des Guten. Da hilft es natürlich wenig, dass das Massaker von Kap Cannabis Sativa extrem blutig und somit originalgetreu dargestellt wird. Ein zweifelhaftes Vergnügen bei dem selbst hartgesottene Leichenbestatter blass im Gesicht werden. Mir ist schon vom ein- oder anderem Brech- und Ohnmachtsanfall während des Films berichtet worden.
Der Film über die skandalträchtigste Rock Band aller Zeiten wird sicher auch als skandalträchtigster Film aller Zeiten in die Geschichte des Kinos eingehen. Erschreckend dass ein solch krankes Werk soviel Beachtung erhalten wird. Fazit: nur 1 von 1 Punkten
-Karl Ritiker