Mitten im Regierungsviertel Potopias, in direkter Nachbarschaft des Ministeriums für Kalauer und schlechte Witze und nur wenige Straßen vom Hanf- und Kultusministerium entfernt, steht das Ministerium für Alkoholangelegenheiten.

Bevor es im Jahre 2002 seiner jetzigen Verwendung zugeführt wurde, wurde dort von 1879 bis in die späten 1970er Jahre Schnaps gebrannt. Es ist kein Zufall, dass genau dieses Gebäude zuvor die allererste Schnapsdestille Potopias war. Durch seine günstige Verkehrslage konnten Arbeiter und Zutaten schnell her- und Erzeugnisse schnell weggebracht werden.

In der wilde Experimentierphase, die begann, nachdem die Destille sich über Wasser halten konnte, wurde alles Mögliche zu Schnaps gebrannt - Spinat, Seetang, alte Pantoffeln, Steine, Holz und Zwiebeln sind nur eine kleine Auswahl der Destillatzutaten. Da sich diese Destillate jedoch nie sonderlich großer Beliebtheit erfreuten, hat man die Schnapsproduktion um 1979 eingestellt.

Ein Großteil der Einrichtungsgegenstände und Geräte, die im Gebäude verblieben sind, konnte weiterverwendet werden. Die alten Destillen nutzt das Ministerium, um Schnaps zur Selbstversorgung zu brennen. Den alten Lagerraum hat man mit modernster Klimatechnik ausgestattet, um das Dienstbier stets auf optimaler Trinktemperatur zu halten.

Im Ministerium

Der spartanisch gehaltene Eingangsbereich wird von einer einzelnen Palme sowie einem Bild dieser Palme verziert. Der früher eingesetzte Spiegel, der gegenüber der Palme aufgehängt wurde, musste aus Kosten- und Ästhetikgründen wieder entfernt werden.

Im Kellergeschoss befindet sich der riesige Kühlraum, in dem die meisten Mitarbeiter zu den Stoßzeiten (8.00 - 15.00 Uhr) regelmäßig gesehen werden können. Tatsächlich ist dies der Raum, in dem am meisten körperlich gearbeitet wird, wenn man diesen Begriff sehr großzügig auslegt.

Die Büroräume beinhalten jeweils einen mittelgroßen Zimmerkühlschrank mit Glasscheibe (damit jederzeit der Bestand gekühlten Alkohols festgestellt werden kann, ohne dass man die Tür öffnen muss), eine Minibar in Kleiderschrankgröße sowie diverse Trinkgefäße verschiedenster Art. Eine größere Ansammlung von Weingläsern, Whiskytumblern, Congnacschwenkern, Bierkrügen, Sektflöten, Methörnern und anderen getränkbezogenen Devotionalien findet man höchstens im königlichen Schloss oder im Büro des pottyländischen Außenministers.

Die Reinigungskräfte werden hier übrigens deutlich über Tarif bezahlt, um dadurch wiedergutzumachen, dass sie ständig verschüttetes Bier (wenn Stümper am Werk sind) oder Erbrochenes entfernen müssen.

Die Chefetage

Das Büro des Alkoholministers befindet sich im Erdgeschoss, damit der Minister nach getaner, harter Arbeit, nicht noch Treppen steigen oder Fahrstuhl fahren muss. Die Dienst-Zweitwohnung, die für den Alkoholminister bereitgestellt wird, befindet sich eine Körperlänge vom Ministerium entfernt: Der Minister muss lediglich aus dem Fenster steigen und einmal lang hinfallen, um vor der Haustür zu liegen.

Ein Vorzimmer im klassischen Sinne gibt es hier nicht. Der einzige Unterschied zwischen dem Ministerzimmer und den übrigen Büros besteht in der unwesentlich größeren Zimmergröße und dem eingebauten Speisenaufzug, durch den Getränke aus dem Kühlraum direkt in das Büro des Ministers transportiert werden können.

Anschrift

Alkoholministerium des Königreichs Pottyland
Karl-Auer-Straße 77-79
PT-0102 Potopia (Downtown)
Tel.: (+995) 0100 699698